Spargelhof Kremmen Heute geöffnet

Ab dem 12.02.2022 auf dem Spargelhof in Kremmen

Kleine Orangerie

Zitronenbaum mit reifen Zitronen

Ein Hauch von Frühling

Zu allen vier Jahreszeiten ist der Spargelhof Kremmen ein tolles Ausflugsziel: Eine neue kleine Orangerie im Pavillon an der Berliner Chaussee mit Zitronenhandel setzt nun frühlingshafte Akzente an trüben Wintertagen. Alle warten sehnsüchtig auf das Frühjahr und den Start der Spargelsaison. In Kremmen gibt es nun jetzt schon einen kleinen frühlingshaften Lichtblick noch im Winter – und Zitrusfrüchte direkt aus Mallorca aus eigener Ernte.


Zitronen aus eigener Ernte im Hofladen

Im gut sortierten Hofladen wird ab dem 12.2.2022 das Angebot ergänzt um erntefrische Zitronen in Bio-Qualität. Diese Früchte erntet Andreas Frädrich - Landschäftsgärtner und Initiator der kleinen Orangerie - höchstpersönlich auf mallorquinischen Plantagen aus kleinbäuerlichen Strukturen. Die Früchte knipst er dazu vorsichtig mit der Rosenschere ab, werden vorsichtig in Holzkisten gelegt und dann auf kürzestem Wege nach Kremmen verschifft bzw. von ihm selber nach Deutschland gefahren.

Viele konventionelle Zitronen werden halbgrün bzw unreif geerntet und haben viel zu lange Transportwege, erklärt Andreas Frädrich,: „Die meisten Verbraucher haben keine Ahnung, wie herrlich wirklich frisch geerntete Zitronen sein können“, schwärmt Frädrich und bringt es auf den Punkt: Bio-Siegel auf Zitrusfrüchten weisen zwar ein ungespritztes Obst aus, haben keine Aussagekraft für Frische, Qualität, Transport und Aroma. Ungewöhnlich sind auch die Formen – manche Zitronen sind abenteuerlich unförmig und so groß wie ein Handball. „Auch so eine Sache, sagt Frädrich: „In der EU sind alle Zitronen langweilig gleichgroß genormt.“ Sein Tipp: Um so größer die Zitrone ums so mehr Schale, die zum Beispiel beim Backen oder Kochen herrlich eingesetzt werden kann.

„Die Qualität unserer Früchte kennt man nur aus dem Urlaub oder aus dem Delikatessenladen bei den Amalfi-Zitronen“ so Andreas Frädrich, der seit vielen Jahren mit Zitronen handelt und deswegen manchmal scherzhaft auch Zitronenbaron genannt wird. „Unsere Zitrusfrüchte haben Suchtpotential, so frisch und aromatisch sind sie – eine erntefrische Zitrone schmeckt übrigens auch nicht sauer, sondern dezent süßlich!“ Ein Hauch von Frühling erfüllt den Raum, wenn man nur in die Nähe seiner Zitronen kommt.

Wer es herausfinden will muss in den Kremmener Hofladen. Diese Möglichkeit nutzen auch viele Berliner, denn so ein Angebot gibt es auch nicht in der Hauptstadt. Obgleich des langen Transportweges versteht Frädrich sein Angebot als regionales Produkt. „Wir können derzeit noch effizient keine Zitronen unter Glas in Deutschland züchten, aber die Logistikwege immer weiter verfeinern,“ so Frädrich.

Die Orangerie in Kremmen, die nun als kleiner feiner Ausflugsort zum Valentinstag startet (keine Innenbesichtigungen wegen Corona, Verkauf nur im Hofladen) und kostenlos von außen tagsüber angeschaut werden kann, ist ein Diorama, was eine klassische Orangerie so ausmacht. Orangerien wurden insbesondere im Zusammenhang von repräsentativen Schloss- und Gartenanlagen des Barocks üblich - viele Berliner und Brandenburger kennen unter anderem das berühmte Orangerie-Schloß am Nordrand der Parkanlage Potsdam- Sanssouci. Schon ab dem 16. Jahrhundert kamen an den europäischen Fürstenhöfen Sammlungen von Orangen- und anderen Zitrusbäumen in Mode, bisweilen auch mit Granatapfel-, Feigen-, Lorbeer-, Pistazien- und Olivenbäumen. Vieler dieser Bäume können jetzt in Kübelpflanzenkultur in imposanter Größe in Kremmen bis zum Start der Spargelsaison als Einzelstücke bewundert werden.

Wie funktioniert eine Orangerie?

Landschaftsgärtner Andreas Frädrich erklärt, warum eine Orangerie ein so genanntes Kalthaus ist und eben kein Gewächshaus (=Warmhaus): Die Temperatur wird nur knapp über den Frostpunkt gehalten. Besonders alte Bäume im Kübel wie Oliven oder Feigen sind sogar „kälte-trainiert“ und halten windgeschützt Temperaturen bis zu 6°C minus aus. Das spart viel Heiz-Energie. Andreas Frädrich erklärt die Funktionsweise einer klassischen Orangerie und was man als Hobbygärtner/ Fan von mediterranen insbesondere Zitrus-Pflanzen beachten muss:

Einen so genannten Blattfall an Zitruspflanzen in einer Orangerie hat es früher nicht gegeben, es sind Zeichen eines Überwinterungsfehlers. Zitrusgewächse mögen sonnige und warme Standorte. Je mehr Licht, desto höher die Temperaturbedürfnisse. Oft wird die Pflanze kalt aber zu hell überwintert oder umgekehrt. Wer in den Wintermonaten schon einmal eine historische Orangerie besucht hat, staunt wie kalt es dort ist. Wer aber genauer hinsieht, vielleicht sogar mit einem Beleuchtungsmessgerät, dem fällt aber auch auf, wie dunkel es dort ist. Die Photosynthese setzt bei Temperaturen von 9°C ein: Damit allerdings die Photosynthese funktioniert, müssen die Wurzeln Wasser nachliefern. Ein kalter Wurzelballen von etwa 10°C kann aber nicht die Photosynthese bei hohem Lichteinfall mit Wasser versorgen. Traditionelle Orangerien verfügen daher über Schattierungen wie Fensterläden, Milch-Glasscheiben oder Vorhänge. Moderne Klarglasscheiben in normalen Gewächshäusern lassen manchmal zuviel Licht und Wärme hindurch, während der Boden zu kühl ist.

In den klassischen Orangerien waren früher im Boden eingelassene Kanalheizungen üblich mit Kohle- oder Holzbeheizung. Wärmespeichernde Lehmböden in den Orangerien wurden zudem mit Fliesen versiegelt. Denn Bodenkälte und mangelnde Erwärmung des Bodens ist für Zitrusbäume ungünsitig.


Eine weitere Herausforderung in einer Orangerie ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Sobald es frostfrei draußen ist wird, muss daher kräftig gelüftet werden. Denn die stehende Luft wird mit Feuchte angereichert und schnell bilden sich Schimmel und andere Krankheiten aus, auch für andere mediterrane Pflanzen. Durch das Lüften entgeht man diesem Problem, allerdings ist kalte Zugluft zu verhindern, sonst kommt es zu Blattabwurf und Verlust von Früchten. Dringt mehr Licht an die Blätter als die Wurzeln Wasser liefern können, muss Pflanze entweder mehr schattiert oder aber den Wurzelballen isoliert oder beheizt werden.

Terminhinweis:
Die Orangerie kann bis zum Start der Spargelsaison täglich von 10-18 Uhr bestaunt werden, allerdings während der Corona-Zeit nur außen / von der Veranda aus. Alle Produkte sind im Hofladen auf dem Spargelhof in Kremmen erhältlich.

Ansprechpartner Orangerie und Ztrusfrüchte:
Andreas Frädrich
Tel. 01522 2453 238